Tätigkeitsbericht AK Religionsästhetik 2019

Unser seit dem Jahr 2015 gefördertes DFG-Netzwerk aestor.net kam 2019 zum Abschluss. Als ein wesentliches Ergebnis erschien das von Anne Koch und Katharina Wilkens herausgegebene Bloomsbury Handbook of Cultural and Cognitive Aesthetics. Momentan publiziert Brill in „Supplements to Method & Theory in the Study of Religion“ den Band „Narrative Cultures and the Aesthetics of Religion”, hg. von Dirk Johannsen, Anja Kirsch und Jens Kreinath, der ebenfalls aus dem Netzwerk resultiert.
Darüber hinaus explorierten wir im Jahr 2019 neue Themen. Im Workshop „Aesthetics–Times–Religion“ (1.-3.9.2019, Göttingen) kooperierten wir mit dem Göttinger Teilprojekt „Religiöse Zeiten, Mediengenres, technischer Vollzug“ (Patrick Eisenlohr und AKRÄ-Mitglied Stefan Binder) des DFG-Schwerpunktprogramms „Ästhetische Eigenzeiten“ über das methodologische Potential der Religionsästhetik für die Erforschung der Rolle von Zeit bzw. verschiedenen Formen von Zeitlichkeit in und für religiöse Traditionen.
Auf der DVRW-Konferenz in Hannover veranstaltete der Arbeitskreis zwei Panels: „Aesthetics. Materiality. Cognition — Where should we go in conceptualising religion?“ (Convening: Anne Koch/Esther-Maria Guggenmos) und „Die Ästhetik der Emotionen. Ein neuer Blick auf rituelle Praktiken aus religionsästhetischer Perspektive“ (Convening: Esther-Maria Guggenmos/Jens Kreinath). In ersterem führten Anne Koch und Katharina Wilkens in das neu erschienene Handbuch ein, Mareike Smolka präsentierte ihre Forschungen zu Debatten des Arbeitskreises, und Alexandra Grieser sowie Arianna Borrelli zeigten in ihren Responses größere Diskurszusammenhänge auf. In letzterem ging es um die Rolle von Emotionen in Ritualen und um das analytische Potential eines religionsästhetisch fokussierten Blicks auf dieses Verhältnis. Rituelle Erinnerungstänze armenischer Christen, Verkörperung und Vermittelbarkeit religiöser Gefühle im Umgang mit einer Hindu-Göttin und das Spiel mit den Emotionen in einem individuell praktizierten chinesisch-buddhistischen Ritual standen im Zentrum des Panels zur Ästhetik der Emotionen. Es respondierte Brigitte Luchesi. Beide Panels waren gut besucht und die lebhafte Diskussion inspirierte unsere Arbeit.
Auf der DVRW-Arbeitskreissitzung am 3.9.2019 in Hannover wurden neue Mitglieder aufgenommen und das Sprecherteam bestätigt. Der Arbeitskreis Religionsästhetik legt weiterhin Wert auf einen hierarchiefreien intensiven Austausch, der Raum für Spontaneität und Kreativität lässt, und ist offen für interessierte Religionswissenschaftlerinnen und Religionswissenschaftler. Über seine Website (www.religionsaesthetik.de) hinaus pflegt der Arbeitskreis nun auch den informelleren Austausch auf HCommons.
Am 11./12. Juli 2020 trifft sich der Arbeitskreis in Bonn zur Erarbeitung neuer Themen der zukünftigen Zusammenarbeit. Bei Interesse melde man sich gern per email beim Sprecherteam.

Sprecherteam AKRÄ
Esther-Maria Guggenmos
Brigitte Luchesi
Hubert Mohr