3. Tagung des Arbeitskreises Religionsästhetik: Musealität

am Interfakultären Studiengang Religionswissenschaft der LMU, München, in Kooperation mit dem Staatlichen Museum für Völkerkunde München, 15./16. Mai 2009: “Ortswechsel“: Religion als Exponat – Zur Entwicklung religionsästhetischer Grundbegriffe am Beispiel „Musealität”

Vorträge von Dr. C. Müller (Direktor des Museums): “Religion darstellen: Möglichkeiten und Probleme”, Prof. Dr. Jens Kreinath: “Ästhetik ritueller Objekte und die Musealisierung religiöser Erfahrung: Formationen der Musealität und die feinen Unterschiede moderner Ausstellungskultur”, Dr. B. Luchesi: “Blickwechsel. Visualität im Götter- und im Musentempel”, Erkundung des Museums mit Dr. S. Eisenhofer (Leiter der Abteilung Afrika), Dr. W. Stein (Leiter Abteilung Südasien und Fotoarchiv) und Dr. J.W. Frembgen (Leiter Abteilung Islamischer Orient)

Religionsästhetik fügt scheinbar weit auseinander liegende Methodenansätze und Theoriekonzepte zusammen und erschließt damit ein weites Feld von religionswissenschaftlichen Gegenständen. Nachdem der Arbeitskreis auf der ersten Tagung Themenfelder, Zugänge und Ansprüche an das noch junge Konzept der Religionsästhetik sichtete und diskutierte, dann auf der zweiten Tagung an Material unterschiedliche Ansätze erprobte, befasst sich die dritte Arbeitstagung damit, Grundbegriffe der Religionsästhetik zu profilieren.

Am Beispiel von Musealität wird diskutiert, in welcher Form solche wissenschaftliche Grundlagenarbeit geleistet werden kann. Musealität ist für die Religionswissenschaft deshalb ein Thema, da Theoriebildung nicht nur in Bezug auf wissenschaftliche Praxis stattfindet, sondern vor allem auch in Bezug auf gesellschaftliche Praxis. „Religion im Museum“ stellt ein signifikantes Merkmal Europäischer und globalisierter Religionsgeschichte der Moderne dar. Wie ein solcher „Ortswechsel“ von Religion zu beschreiben, einzuordnen und zu bewerten ist, soll parallel zur Arbeit am Begriff Gegenstand der Tagung sein. Im Arbeitskreis-internen Teil der Tagung wird im Sinne der „Critical Terms“ aus der US-amerikanischen Tradition bzw. des „Handbuchs religionswissenschaftlicher Grundbegriffe“ ein Netz von Begriffen entworfen und in einen theoretischen und methodologischen Zusammenhang gestellt. Ziel des Workshops ist es, einen Artikel zum Critical Term Musealität für die Religionsästhetik auszuformulieren, der ggf. in einer Fachzeitschrift veröffentlicht wird.